IM FOKUS: BEAUTY-APPS

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Veröffentlicht am : 02.04.2020 16:28:13

Yuka, Clean Beauty, INCI Beauty, Quelcosmetic ... Unsere Abteilung für Forschung und Entwicklung hat diese Apps unter die Lupe genommen, um Ihnen mehr Durchblick zu verschaffen. Sind Sie bereit? Legen wir los!

IM FOKUS: DIE YUKA-APP

Diese App wurde ursprünglich für die Analyse von Lebensmitteln entwickelt. Dann wollten die Gründer ihre Anwendung auf Kosmetikprodukte ausweiten.

Sie ist einfach zu bedienen: Einfach den Barcode des Produkts scannen und die detaillierte Liste der Inhaltsstoffe erscheint auf Ihrem Smartphone.  YUKA zeigt Ihnen die Bewertung des Produkts, indem Sie jedem Inhaltsstoff eine Farbe zuordnet (Grün, Orange oder Rot). Leicht zu verwenden und effizient, aber was ist von der Beschreibung der Inhaltsstoffe wirklich zu halten? 

Yuka funktioniert nach dem sogenannten Vorsichtsprinzip, das heißt: Sobald ein Inhaltsstoff unter Verdacht steht, fällt die Gesamtbewertung des Produkts deutlich schlechter aus, weil dieser Inhaltsstoff direkt als „mäßig riskant” oder „hochriskant” eingestuft wird, obwohl keine Studie eine Wirkung auf Menschen nachgewiesen hat.

Einige Inhaltsstoffe werden also ohne wissenschaftliche Grundlage sanktioniert. YUKA neigt also dazu, Inhaltsstoffe zu über- oder unterschätzen. Zudem sind ihre Informationsquellen UFC Que Choisir, 60 Millions de Consommateurs sowie Open Beauty Facts (eine Open-Source-Website), Plattformen, auf denen jede beliebige Person eine Bewertung zu einem Inhaltsstoff abgeben kann.

Das ist keine wissenschaftliche Basis, diese Daten sind also nicht immer zuverlässig. YUKA beginnt allmählich, sich für wissenschaftliche Zeitschriften zu interessieren. Es wurde auch Zeit! 

Außerdem berücksichtigt YUKA manche Aspekte nicht, etwa

  • §  Die Herkunft der Inhaltsstoffe

    Beispiel: Glyzerin kann aus Palmen oder Raps stammen. Bei ACORELLE bevorzugen wir, wann immer es möglich ist, Glyzerin aus Raps. Zu beachten ist auch: Wenn eine Marke Produkte mit dem Zertifikat COSMOS ORGANIC anbietet (was ACORELLE tut), so kommen die aus Palmen stammenden Inhaltsstoffe ausschließlich aus nachhaltigem Anbau (mindestens RSPO-Standard).

    §  Den Umweltaspekt

    Ein Beispiel: PEG, das als Weichmacher und/oder Lösungshilfsmittel in konventionellen Kosmetika zum Einsatz kommt, wird bei YUKA als „geringes Risiko” eingestuft, obwohl dieser Inhaltsstoff ein Schadstoff ist, und zwar von der Herstellung bis zum Ende seiner Lebensdauer.

    §  Die Gesamtanalyse (Dosierung, Konzentration, Risiko): Ein Risiko ist vorhanden, wenn Gefahr und Exposition vorliegen. Das bedeutet: Ein Inhaltsstoff, der als potenziell gefährlich gilt, stellt kein Risiko dar, wenn die Exposition gegenüber diesem Inhaltsstoff minimal ist.

    Uns sind auch Fehler beim Scannen der Barcodes von kleinen Formaten (Proben) und Produkten mit veränderter Rezeptur aufgefallen. YUKA aktualisiert seine Datenbank nämlich nicht. Deshalb wird selbst bei einer Änderung der Produktrezeptur die INCI-Liste der alten Rezeptur angezeigt.

IM FOKUS: DIE CLEAN-BEAUTY-APP

Diese App wurde von Kosmetikwissenschaftlern entwickelt mit dem Ziel, exakte Informationen in lehrreicher Form und ohne Bewertung zu übermittelnIhre Arbeit beruht auf einer unabhängigen internationalen wissenschaftlichen Bibliografie.

Anders als bei YUKA wird der Umweltaspekt berücksichtigt.

Clean Beauty bezieht keine Stellung zu vorteilhaften oder möglicherweise gefährlichen Wirkungen bestimmter Inhaltsstoffe und hat ein Glossar der Inhaltsstoffe erstellt. Darin wird die Funktion jedes einzelnen Rohstoffs erklärt.

Diese App will den Verbraucher also schulen, statt einen Inhaltsstoff und ein fertiges Produkt zu beurteilen.

IM FOKUS: DIE INCI-BEAUTY-APP

Diese App liegt auf halbem Weg zwischen YUKA und Clean Beauty. Sie hat wie YUKA ein Bewertungssystem und bietet wie Clean Beauty ein Glossar der Inhaltsstoffe.

Das Prinzip ist das gleiche wie bei YUKA: Man scannt den Strichcode und die Liste der Inhaltsstoffe erscheint.

Anders als bei YUKA ist die Bewertung verdächtiger Inhaltsstoffe flexibler, denn „verdächtig” bedeutet nicht „gefährlich”, solange es dafür keine wissenschaftlichen Beweise gibt. 

IM FOKUS: DIE QUELCOSMETIC-APP

Diese App wurde von dem Verein UFC Que Choisir entwickelt. Man hat ein System zur Personalisierung eingerichtet, wo man die Zielgruppe auswählen kann (Babys, Erwachsene, schwangere Frauen usw.).

Leider stützt sich UFC Que Choisir selten auf wissenschaftliche Fakten und sucht oft nach Skandalen, die meist unbegründet und nicht verlässlich sind.  

ZUSAMMENFASSUNG

Nach der Analyse dieser verschiedenen Apps ist YUKA die bislang bekannteste und mit 8,5 Millionen Nutzern am weitesten verbreitete App.

Viele Hersteller springen heute auf diesen Zug auf, entwickeln 100% YUKA-konforme Produkte und/oder ändern die Rezeptur der Produkte, um sicherzustellen, dass die Verbraucher die Produkte ihrer Marke weiter kaufen.

Dieselben Marken nutzen die YUKA-Bewertung als Marketingargument.

Das größte Problem ist, dass diese Apps die Seriosität aller Hersteller (auch der engagierten) infrage stellen und oft leichtfertig mit dem Finger auf bestimmte Inhaltsstoffe zeigen.

WIR ERGREIFEN DAS WORT

Angesichts dieser Befunde hat das ACORELLE-Team beschlossen, zu diesem aktuellen und derzeit heftig diskutierten Thema Stellung zu beziehen.

Wir haben entschieden, das Problem andersherum anzupacken und auf Transparenz zu setzen, indem wir die Bewertungen mehrerer (mehr oder weniger guter) Produkte offenlegen, um Sie über unsere Rezepturen aufzuklären.

Wir können über unsere eigenen Produkte am besten Auskunft geben und legen Wert darauf, Produkte anzubieten, die innovativ und umweltschonend sind.

Das Acorelle-Team ist also auf den Geschmack gekommen und hat seine eigenen Produkte gescannt. Die Ergebnisse finden Sie in unserem Blogartikel „ACORELLE PRODUKTE DURCHLAUFEN DEN SCAN DER BEAUTY-APPS”.

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