Wie wird die Wirksamkeit von Bio-Sonnenschutzmitteln gemessen?

Teilen

Veröffentlicht am : 24.06.2019 16:59:41

     In einer Zeit, wo die Wirksamkeit von Bio-Sonnencremes infrage gestellt wird, wollten wir zu diesem Thema, das uns sehr am Herzen liegt, Stellung beziehen. Mangelnde Wirkung, schlechter UVA-Schutz ... auf mineralische Filter wird derzeit mit dem Finger gezeigt – zugunsten von chemischen Filtern. Sie finden das erstaunlich? Wir auch.

    Wenn der Sommer kommt, wird Sonnencreme unverzichtbar. Sie ist eine starke Verbündete im Kampf gegen die schädliche Wirkung der Sonnenstrahlen. Die Sonnenschutzprodukte von Acorelle (Laboratoire Odysud) schützen die Haut vor ultravioletten Strahlen. Ihre Wirksamkeit ist geprüft – so ist gewährleistet, dass die Verbraucher sie sicher benutzen können.

    Um so transparent wie möglich zu sein, möchten wir Ihnen die Wirksamkeitstests zeigen, die wir für jedes unserer Sonnenschutzprodukte durchführen.

WIRKSAMKEIT UND SONNENSCHUTZ: DIE TESTS IM FOKUS

Welche Testmethoden sind möglich?

Es empfiehlt sich, die Schutzwirkung gegen beide Strahlungsarten zu überprüfen: UVB (LSF) und UVA (für weitere Informationen zu UVA und UVB lesen Sie unseren Artikel „4 Kriterien für die Wahl der richtigen Bio-Sonnencreme”). Deshalb gibt es IN-VITRO-Tests (maschinell) oder IN-VIVO-Tests (mit freiwilligen Probanden). Außerdem gibt es international genormte und standardisierte Methoden.

  • Für UVA:                               ISO 24 442(IN VIVO), ISO 24 443 (IN VITRO)
  • Für UVB (LSF-Wirkung):     ISO 24 444 (IN VIVO)

Wichtig zu beachten ist, dass einige Methoden – auch wenn sie standardisiert und weltweit anerkannt sind – Grenzen haben. Nicht jede Methode ist für jede Kategorie von Sonnenschutzprodukten geeignet. Dies gilt für die ISO-Norm 24443 (IN-VITRO-Tests über die Wirksamkeit gegen UVA): Diese Norm ist nicht auf Pulver anwendbar und nicht für mineralische Filter geeignet. Sie bezieht sich nämlich auf chemische Filter, und die verwenden wir nicht. Derzeit wird die Norm von der ISO überarbeitet.

Weil unterschiedliche und ungeeignete Tests verwendet werden, um die Wirksamkeit von mineralischen Filtern nachzuweisen, kommt es zu unterschiedlichen Auffassungen bei den Herstellern oder bestimmten Organisationen.

Wissenschaftliche Erklärung: Mit der ISO-Norm 24443 analysiert man das gesamte UVA-Spektrum (bis 400 nm). Allerdings wirken mineralische Filter – vor allem Titan – nicht bei langen UVA-Strahlen (340 bis 400 nm). Nur chemische Filter können diesen Bereich absorbieren. Mit der ISO-Norm 24444 analysiert man das UVA-Spektrum bis 340 nm. In diesem Bereich funktionieren mineralische Filter sehr gut. Das Ergebnis liegt daher nach 24443 bei UVA 2- bis 2,5-mal niedriger als nach 24444.

Zudem basiert die ISO-Norm 24443 auf dem Phänomen der Absorption des Filters. Mineralische Filter absorbieren jedoch keine UV-Strahlen, da sie durch Reflexion wirken. Somit ist diese Norm technisch gesehen für Pulver nicht geeignet. In dieser Norm ist übrigens angegeben, dass sie nicht auf kompaktes oder loses Pulver anwendbar ist.

Wir empfehlen den vom Berufsverband Cosmébio veröffentlichten Artikel, der häufig gestellte Fragen zu Sonnenschutzmitteln beantwortet und unseren Standpunkt bestätigt. Klicken Sie auf den folgenden Titel: Häufig gestellte Fragen zu Sonnencremes

Welche Methoden wendet Acorelle bevorzugt an?

Weil die Wirksamkeitsgarantie unserer Produkte unsere Priorität ist und die genormten Tests für unsere Produkte nicht geeignet sind, mussten wir Alternativen finden: Seit mehr als 20 Jahren arbeiten wir mit einem unabhängigen Labor zusammen, das auf die Bewertung von Sonnenschutzprodukten spezialisiert ist: das Helioscience-Labor.

Dieses spezialisierte Labor hat für uns die am besten geeigneten Methoden nach verschiedenen Parametern ausgesucht: den Schutzindex, die Galenik des Produkts oder die ausschließliche Nutzung von mineralischen Filtern (wie im Fall von bio-zertifizierten Produkten).

IN-VITRO-Tests, die durch IN-VIVO-Tests ergänzt werden, um die Sicherheit der Verbraucher zu gewährleisten

Heute verwenden wir in den Produktentwicklungsphasen bevorzugt IN VITRO-Methoden. Diese Tests ergänzen wir nun durch IN-VIVO-Tests, um zu prüfen, ob unsere Produkte in realen Situationen tatsächlich wirken.

Für IN-VITRO-Tests:

  • Für UVB (LSF-Test): eine nach der von DIFFEY und ROBSON beschriebenen Technik bestätigte und korrelierte Methode
  • Für UV-A: Ein anerkanntes und angelehntes Verfahren nach der von DIFFEY und ROBSON beschriebenen Technik / ISO-Norm 24 443, die derzeit überarbeitet wird. Wird von Acorelle nicht angewendet.

Für IN-VIVO-Tests:

  • Für UVB (LSF-Test): ISO-Norm 24 444
  • Für UVA: ISO-Norm 24 442


ZUSAMMENFASSUNG

Acorelle weist ausdrücklich darauf hin, dass Tests, die im Auftrag von Medien durchgeführt werden, mit großer Vorsicht zu genießen sind: Die Kontrolle des UV-A-Schutzes basiert nämlich auf einem einzigen IN-VITRO-Test, der zudem nicht für die mineralischen Filter geeignet ist, die in allen bio-zertifizierten Produkten verwendet werden. Es handelt sich unserer Meinung nach bei den bio-zertifizierten Produkten um einen offensichtlichen methodischen Fehler.

Um unsere Kunden und die Nutzer unserer Produkte zu beruhigen, erinnern wir Sie daran, dass wir für jedes unserer Produkte ein verstärktes IN-VITRO- und zusätzlich ein IN-VIVO-Testprotokoll anwenden. Diese Maßnahme ist die Garantie für die Zuverlässigkeit unserer Rezepturen in Bezug auf den Schutz vor UV-A-Strahlen.

Themenverwandte Blogartikel